Ich habe mir gedacht, so ein „Grundsatzpost“ zu Linguistik wäre mal nicht schlecht. Dann kann ich alle Verwandten hierhin verweisen. Um nicht all Häneschiss irgendjemand erklären zu müssen, was das jetzt ist, was man damit später mal macht und warum ich das so toll finde, diese Linguistik (naja, phatische Kommunikation hat ja auch ihre Berechtigung).
Linguistik ist zu Deutsch Sprachwissenschaft, oft meint man damit die allgemeine Sprachwissenschaft. Der untersuchte Bereich beschränkt sich nicht auf eine Sprache, sondern es geht viel genereller um die Funktionsweise der Sprache, also aller Sprachen. Was sie verbindet und unterscheidet. Was sie schwierig und einfach macht. Warum wir einige Sprachen schöner finden als andere. Und warum das alles relativ ist.
Die allgemeine Sprachwissenschaft untersucht zum Beispiel die Laute, die in Sprachen vorkommen (Phonetik und Phonologie), Wörter und Bedeutung (Lexikon und Semantik) oder den Sprachaufbau (Syntax), um damit die Sprache als Ganzes, als Kommunikationssystem zu beschreiben. Man könnte es als Grammatik im weitesten Sinne bezeichnen, aber eben nicht einer Sprache, sondern aller. Das allgemein betont den theoretischen, abstrakten Charakter der Disziplin.
Anders die historisch-vergleichende Linguistik (auch ohne das eine oder andere Adjektiv zu finden oder spezifisch auf „unsere“ Sprachfamilie bezogen als Indogermanistik (engl. indo-european studies) anzutreffen), die zwar ähnliche Gebiete wie die allgemeine Linguistik abdeckt, sich dabei aber für die Vergangenheit einer Sprache und deren „Verwandten“ interessiert (Stichwort: Sprachstammbäume). Neuere, konkretere Studiengebiete innerhalb der Linguistik sind zum Beispiel Neurolinguistik oder Computerlinguistik, wo sich Erkenntnisse aus der Linguistik mit anderen Forschungsgebieten verbinden.
Das nächste Mal bei „Die Erklärung“: Wer braucht schon Linguistik?