*med-

Die indogermanische Wurzel *med- bedeutet ‚messen, für Einhaltung sorgen, sich kümmern‘. Die Bedeutungen lassen sich vereinen, wenn man zwei Ausprägungen annimmt: ein „objektives“ Messen (der Aussenwelt) und ein „subjektives“ Messen (im Geiste), das im Latein passenderweise mit dem Passiv ausgedrückt wird, dessen semantischer Gehalt medial gedeutet werden kann („für sich selbst messen“).

Lateinische Fortsetzung: medērī ‚heilen, zu Hilfe kommen‘. Davon abgeleitet ist der medicus und das medicament, die ins Deutsche Einzug hielten. Ebenfalls in diese Wortfamilie gehört das Frequentativum meditārī ’nachsinnen‘, und damit die Meditation.

Von der abgelauteten Wurzel *mod- stammt lat. modus ‚Mass, Art‘, woraus im Französischen die mode wurde – das Deutsche hat beide übernommen.

Die eigentliche germanische Fortsetzung ist aber messen: Zwischen Indogermanisch zu Urgermanisch liegt die 1. Lautverschiebung, woraus *metan resultiert (daher auf Englisch: to mete). Mit der 2. Lautverschiebung sind wir bei messen.

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