noodisnoo

In noo-dis-noo steckt ’nach und nach‘, aber die Lautung ist etwas gspässig. What is -dis-?

Mit Hilfe des Idiotikon und des Schaffhauser Mundartwörterbuch lassen sich die Stationen rekonstruieren, die zur Form nòòdisnòò geführt haben (im Schaffhauser Dialekt mit offenem ò [ɔ]). Sowohl in verschiedenen Regionen der Schweiz wie auch des Kantons Schaffhausen sind nämlich die Varianten no-di-no, no-dis-no und no-digs-no belegt.

Die Lautung des mittleren Teils ist erklärungsbedürftig. Klar, da ist ein und verbaut. Dass dieses im Verbund abgewetzt wird, ist nicht unüblich: In ein-ed-achzg ‚einundachzig‘ erscheint es als -ed-. Und no(e)dno ist denn auch eine belegte Form. Aber wie wird und zu -dis-, nodno zu nodisno?

Das fehlende Glied: Wahrscheinlich wurde das erste Wort als Adverb gedeutet und ein Suffix -ig(s) eingeschoben (nachdem das und nicht mehr als solches erkennbar war), also "nach(d)igs nach". Erweitungen mit -ig(s) werden im Schweizerdeutschen mit grosser Freude allerorts zur Anwendung gebracht, etwa bei sottigs ’solches‘ ("solchiges"), säbigs (zu säb ‚das (bei dir)‘, "selbiges") oder zuenig ‚geschlossen‘. (zu zue ‚zu, geschlossen‘)

Aus no(d)igsno lassen sich nun die Formen erklären – bei noodisnoo ist demnach einfach das -g- wieder abgeschliffen worden.

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