muesle

Schweizerinnen und Schweizer sind ja – wie Menschen allgemein – praktisch veranlagt. Gleichzeitig sind sie auch – wie Menschen allgemein – soziale Wesen, die sich um die Wirkung ihres Handelns auf andere Menschen kümmern.

Und da sind wir schon mitten im Dilemma: Unnötiges vermeiden, aber dem Gegenüber dabei genug Wertschätzung vermitteln.

Dieses Dilemma widerspiegelt sich in der Sprache als Abtönung vs. Kürze: Wollen wir zu harte Aussagen vermeiden, verwenden wir Abtönungspartikeln – allerdings stören die langen Wörter, also werden sie zusammengestaucht, vermueslet.

Ich denke da an würklich, sehr verbreitet zu würkli gekürzt (so auch im Idiotikon (16,1487) belegt), je länger desto häufiger zu hören als wücki oder sogar nur noch wück (nach meinem Empfinden v.a. im Zürichdeutschen, da könnte ich aber auch falsch liegen).

Dann ist da eich, das über die Zwischenform ei’ntlich als verschliffenes eigentlich erkennbar wird, ausserdem irgendwie, das von manchen über ir’ndwie bis hin zu irwie zusammengefaltet wird. Drei Silben sind wohl irwie einfach zu viel für ein Wörtchen, das „nur“ die Klangfarbe moduliert.

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