Alle sind sie Abkömmlinge vom Salz, auf Latein sal:
Der Salat ist das Resultat einer Kette von Ableitungen und Bedeutungsverschiebungen: insalata bedeutet eigentlich nur ‚eingesalzen‘, gemeint ist implizit insalata herba ‚eingesalzenes Küchenkraut‘. Das Präfix in- konnte auch wegfallen. Dass sich gerade im Deutschen, Englischen und Französischen diese kürzeren Formen durchgesetzt haben, ist wohl kein Zufall: Anders als im Italienischen und Spanischen fallen sie hier nicht mit dem Wort für ‚gesalzen‘ zusammen.
Zur Verkürzung von insalata herba zu insalata: Dass bei gefestigten Phrasen aus Adjektiv und Substantiv der Kopf wegfällt, ist gar nicht so unüblich, man denke an Gehacktes, Geschnetzeltes oder an fromage, der vom Adjektiv formaticus kommt. In der Schweiz wünscht man sich en Guete (‚einen guten Appetit‘) vor dem Essen, und en Schöne (‚einen schönen Tag noch‘) zur Verabschiedung.
Der Salami heisst ebenfalls so, weil er gut gewürzt ist; salame ist eigentlich einfach ‚die Würzung‘, was dann auf das Produkt selbst übertragen wurde.
Salär schliesslich gelangte übers Französische ins Deutsche und Englische; salarium bezeichnete ‚eine Ration Salz‘, die Beamte oder Soldaten als Lohn bekamen bzw. damit kaufen konnten.