Englisch grotty ist britischer Slang für ‚ätzend, mies, schäbig‘. OED und EtymOnline führen es übereinstimmend auf grotesque zurück, wobei EtymOnline ausführt:
… it had a brief vogue 1964 as part of the argot popularized by The Beatles in [the movie] A Hard Day’s Night.
Seitdem scheint es sich gehalten zu haben:
Das deutsche grottig kommt jedoch nicht von grotesk. Es ist der vordere Teil von grottenschlecht oder grottenfalsch und müsste eigentlich krottig geschrieben werden, denn es referiert auf die Kröte, schwäbisch Krott. Die schwäbische Aussprache des /k/ ist bekanntlich relativ „weich“ und damit nah an /g/. Genauer nachzulesen ist dies in einem empfehlenswerten kleinen Essay des Germanisten Gerhard Müller, das noch weitere Verbindungen schlägt.
Auch im Schweizerdeutschen haben grottig und grottenschlecht Einzug gehalten und damit das ürsprüngliche chrotte- verdrängt, das z.B. in der Verbindung chrottelustig im Idiotikon verzeichnet ist (vgl. dazu auch Müller 2011).