„Es macht Sinn“ macht Sinn

Es ist das Parade-Negativbeispiel der Sprachpfleger und -pflegerinnen: Sinn machen stünde für den Niedergang der deutschen Sprache und gehöre ausgerottet, dafür die Vorgänger Sinn ergeben und sinnvoll sein wiederhergestellt.

Schon weil die Zunft der Sprachpfleger so versessen auf dieses Beispiel ist, reizt einen der Widerspruch. Und so reihe ich mich nun auch in die Gruppe derer ein, die Stirn geboten haben.

Ich behaupte: Sinn machen macht Sinn. Weil die Redewendung den SprecherInnen, die das Kulturgut Sprache „besitzen“ und weiterentwickeln, einleuchtet. Sinn machen mag plumper daherkommen als Sinn ergeben, doch deshalb ist es nicht falsch. Auch anderswo gibt es verschieden elegante Ausdrucksmöglichkeiten: Häuser werden gebaut oder errichtet, was Spass macht, kann die Seele erfreuen und so weiter. Nicht jedes Register passt auf jede Situation.

Dass eine Redewendung falsch sein soll, weil sie vom Englischen beeinflusst ist, ist Quatsch. Was Sinn macht, ist erlaubt. Aber für den Bewerbungsbrief sollte man schon in ein anderes Register greifen.

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