FeministInnen, TotengräberInnen der deutschen Sprache – die alte Geschichte vom generischen Maskulinum

Über Twitter bin ich aufmerksam geworden auf einen zweiteiligen Text von Dr. Arthur Brühlmeier, zuvor erschienen in „Deutsche Sprachwelt“, Ausgabe 36.

Seine These ist, dass geschlechtsneutrale Sprache ein schwerer Eingriff in die Sprache ist und zulasten des Verständnisses geht. Dies wird an etlichen Beispiele exemplifiziert, von denen ich im Folgenden einige herausnehme, um meine Sicht der Dinge zu zeigen. Die Argumentation von Herrn Dr. Brühlmeier ist rein linguistisch. So ist ein Hauptpfeiler der Argumentation, dass alle drei Genera auch eine androgyne Funktion hätten und folglich -er keine ausschliesslich maskuline Endung sei. O-Ton:

Tatsächlich beruht die Forderung nach einer konsequenten Doppelnennung menschlicher Funktionsträger auf einem fundamentalen sprachwissenschaftlichen Irrtum. Die Fehlüberlegung besteht in der Gleichsetzung von biologischer Geschlechtlichkeit und grammatikalischem Genus. […] Das Genus wird aber nicht bloss geschlechtlich oder ungeschlechtlich, sondern – in unserem Zusammenhang grundlegend – auch übergeschlechtlich (als Androgynum) verwendet: […]

Ich bestreite nicht, dass das biologische Geschlecht nicht immer mit dem grammatischen Genus übereinstimmt. Beispiele wie das Mädchen, der Gast oder die Person belegen dies in der Tat. Doch der weiteren „Konsequenz“ kann ich nicht mehr folgen:

So sind insbesondere sämtliche Funktionen, die praktisch von allen Verben abgeleitet werden können und auf -er enden, trotz des maskulinen Genus nicht biologisch männlich, sondern androgyn zu verstehen. Ein Mensch, der liest, ist ein Leser, einer, der singt, ein Sänger und einer, der arbeitet, ein Arbeiter.

Für mich ist ein Arbeiter ganz klar ein Mann und Britney Spears eine Sängerin, kein Sänger (oder allenfalls eine Interpretin). Die Endung -er ist also implizit männlich, wie auch andere Bezeichnungen, wo es eine feminine (und damit weibliche) Version auf -in gibt. Genus und biologisches Geschlecht stimmt zwar nicht immer überein, aber an diesem Punkt schon. Dies lässt sich mit dem semantischen Modell des Prototyps belegen: Wenn du das Wort Arzt hörst, was kommt die zuerst in den Sinn? Eine Frau? Kaum.

Ich würde die Interpretation wagen, dass -er als männliche Endung wahrgenommen wird, weil es eine weibliche Endung auf (-er)-in gibt. Im Englischen gibt es keine weibliche Endung und so ist a teacher sowohl eine Lehrerin als auch ein Lehrer. Da wir im Deutschen differenzieren können, wird Lehrer mit einem Mann verbunden.

Kommen wir zum Plural. Auch hier gilt meines Erachtens, dass ein Nomen agentis in erster Linie Männer bezeichnet. Wenn jemand von Arbeitern spricht, denke ich an Männer, die arbeiten, nicht an Frauen. Dann kommt wieder die Argumentation, das sei aber – grammatisch gesehen – ein generisches Maskulinum (hier Androgynum genannt, um zu betonen, dass es auch ein generisches Femininum und Neutrum gibt, was die Sache aber auch nicht besser macht).

Das generische Maskulinum bzw. Androgynum existiert ohne Zweifel in der deutschen Sprache, doch an Stellen, wo es eine explizit weibliche Form gibt, ist die früher vielleicht als übergeschlechtlich verstandene Form heute implizit männlich. Die generische Funktion greift also nicht (mehr?) so stark wie die geschlechtsgebundene und dem muss man Rechnung tragen.

Wir stehen also vor dem Problem, dass Lehrer nicht (mehr) als androgyne Bezeichnung wahrgenommen wird. Wo die Umstände Genauigkeit erfordern (zum Beispiel in offiziellen Dokumenten), muss demnach eine Strategie gefunden werden, Frauen explizit miteinzubeziehen. Ein Vorschlag ist das Binnen-i, also LehrerInnen, andere sind zum Beispiel die Lehrpersonen oder die Lehrerschaft.

Wer verleugnet, dass es hier eine sprachliche Unschärfe gibt, versucht entweder, eine überkommene Einstellung zu vertuschen oder hat ein veraltetes Sprachgefühl. Aus rein sprachlichen Überlegungen auf der Allgemeingültigkeit des generischen Maskulinum zu beharren heisst auch, sich über die gesellschaftlichen Veränderungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu mokieren.

Die Argumentation, dass es sprachlich eigentlich so und so sei (und nicht so wie viele Leute es wahrnehmen, welche Deutsch als Muttersprache haben), ist präskriptiv. Zeichen dafür sind Bezeichnungen wie „generisches Maskulinum“ oder „Androgynum“, die nicht mehr zum Beschreiben der Sprache benutzt werden, sondern als Kampfbegriff, warum das so richtig sei.

Nochmal Luft holen.

Ein Satz wie „Frau Dreifuss ist die hundertste Bundesrätin.“ zeigt ein weiteres Dilemma. Das Wort Bundesrätin fasst Männer nicht mit ein, allerdings fasst das Wort Bundesrat (als Personenbezeichnung) Frauen nicht mit ein. Es gibt also keine androgyne Bezeichnung, die beide Geschlechter einschliesst. „Frau Dreifuss ist die hundertste Bundesrätin.“ ist ebenso falsch (weil es etwas anderes sagt) wie „Frau Dreifuss ist der hundertste Bundesrat.“ (weil sie kein Bundesrat ist, sondern eine Bundesrätin). In diesem Fall muss man halt näher darauf eingehen, da gibt es keinen anderen Weg, auch wenn wir sprachliche Unklarheiten wegdefinieren. Und wenn es nicht so eine Rolle spielt, im Kollegenkreis zum Beispiel, würde ich eine solche Aussage sicher mit einer anderen Betonung, händischen Gänsefüsschen oder ähnlichem begleiten.

Das Killerargument ist dann jeweils, dass die Sprache verschandelt werde:

[Durch Schreibungen wie] Athleten und Athletinnen, EidgenossInnen, Arzt/Ärztinnen und Bürger/innen [wird] so schwerwiegend in die Sprache eingegriffen, dass die Lektüre nicht bloss ermüdend wirkt, sondern das laute Lesen teilweise sogar unmöglich wird und der Inhalt kaum mehr verständlich ist.

Ich finde das kleinlich. Man muss sich ja auch nicht extra so dumm anstellen, um dann einen sprachlichen Makel attestieren zu können. Noch nie habe ich vorher A(Ä)rztIn gelesen. Sprache ist doch kein zartes Geschöpf, das vor bösen Feministinnen und Leuten, denen Gleichstellung am Herzen liegt, geschützt werden müsste. Sprache hat sich immer verändert und war deshalb auch immer Gegenstand von Auseinandersetzungen. Und Sprache kann das bewältigen: Mit ein bisschen gutem Willen findet man pragmatische Wege, wie man mit neuen Herausforderungen auf der Ebene der Sprache umgehen kann. Da muss man nicht gleich mit dem reaktionären Hammer der Sprachkritik kommen und versuchen, das Sprachgefühl umzupolen.

Ein bisschen wohlwollende Kreativität ist gefragt. Statt „Wer zuviel Energie verbraucht, der oder die sollte zur Kasse gebeten werden“ könnte ich anbieten „Wer zuviel Energie verbraucht, sollte zur Kasse gebeten werden“; statt „Liebe deinen Nächsten, deine Nächste und dein Nächstes“ beispielsweise „Liebe deine Nächsten“; statt „Lehrerin oder Lehrer“, so schwer ist es doch auch nicht, „Lehrperson“.

Die Sprache ist ein geistiger Organismus, in den man nicht derart gewaltsam eingreifen darf, dass wichtigste Ausdrucksmöglichkeiten verloren gehen und Umständlichkeit die Klarheit verdrängt.

Da haben wir sie wieder, die Instrumentalisierung der Sprachwissenschaft. Hier wird die Sprachwissenschaft hergenommen, um eine Einstellung zu untermauern. Aber die Disziplin der modernen Sprachwissenschaft ist Beobachtung, aus ihr ist kein Imperativ für richtiges Handeln abzuleiten.

Sprache verändert sich fortwährend, ganze Kategorien fallen weg (Tempora, Genera etc.) und die Sprache, oder besser gesagt die SprecherInnen, reagieren darauf. Wenn eine Ausdrucksweise extrem umständlich ist, ist sie nicht stabil und wird sich langfristig nicht halten. Sprache ist kein von den Menschen und der Gesellschaft unabhängiger Organismus, sie ist ein kulturelles Verständigungssystem, das fortwährend Einflüssen unterworfen ist. Sprache oder vielmehr deren Benutzung treibt komische Blüten, aber die Menschen wussten noch immer damit umzugehen ohne jemanden, der einem vorschreibt, wie sie das zu tun haben (aber genau dies scheint die Hauptbeschäftigung der Deutschen Sprachwelt zu sein).

Mehr Beispiele geben einem da auch nicht mehr recht. Zusätzlich sind die Beispiele zumeist sehr prononciert und im Alltag so selten anzutreffen, ausser natürlich man schiesst sich auf jedes /innen ein und deutet es als Tod der sprachlichen Eleganz um. Viele Beispiele des Textes von Herrn Dr. Brühlmeier sind aus Domänen, wo klarer Sprachgebrauch unerlässlich ist. Nun sind aber Gesetzestexte und Verordnungen auch sonst nicht leicht zu verstehen.

Es fordert überdies niemand, Geschwister (ein generisches Neutrum, gebildet aus einem Femininum) durch Geschwister und Gebrüder zu ersetzen. Auch die Ersetzung von man durch man/frau ist nach meiner Interpretation als augenzwinkernder Hinweis darauf zu verstehen, dass Ungleichberechtigung noch tief in der Gesellschaft drin steckt. Aber natürlich kann man dies auch als Indiz nehmen, wie verbohrt und blöd die anderen sind.

Zurück zum Pragmatismus: Sprachgebrauch soll weiterhin lustvoll sein und nicht dogmatisch. Statt Grabenkämpfen sollten wir uns nach konstruktiven Ideen umsehen, mit den gebotenen Herausforderungen umzugehen. Niemand zwingt einen zu sturer Ideenlosigkeit à la „So wird ein(e) Lernende(r) zu einer(m) LernbegleiterIn und umgekehrt.“ – wie wär’s mit So werden Lernende zu LernbegleiterInnen und umgekehrt?

Was ich fordere, ist bewusster Sprachgebrauch. Es geht nicht um einen Endkampf, „Sprache wie vor 50 Jahren“ gegen „alles im geringsten Männlichkeitslastige ausmerzen“. Wenn man nicht einmal aus dem Loch kommt und den KritikerInnen am „alten“ Sprachgebrauch zugesteht, dass es gewisse Probleme gibt, liegt mir doch schnell einmal das Wort „reaktionär“ auf der Zunge.

Je schneller die Ignoranz gegenüber feministischen Anliegen à la:

Auf der Gewinnseite liegt lediglich die Genugtuung jener Männer und Frauen, denen die Doppelnennung menschlicher Funktionsträger ein Anliegen ist und die es offensichtlich verstanden haben, sich durchzusetzen.

anerkannt wird, desto eher können wir konstruktive Lösungen suchen, die nicht probieren, bereits geführte gesellschaftliche Debatten wieder zuzuschütten.

Ich plädiere nicht für Laisser-faire, sondern für Gelassenheit. Und ich empfehle, sich über die eigenen Motive klar zu werden, aus dem Anliegen der sprachlichen Gleichstellung einen Elefanten zu machen.

5 Comments

  1. Lustig, wieder ein Thema, das mich des öfteren beschäftigt. Die ganze Frage dreht sich ja darum, ob mit der Sprache tatsächlich soziale Gruppen diskriminiert werden können. Da dies leider bejaht werden muss, spielen die linguistischen Argumente des netten Herrn nur mehr eine untergeordnete Rolle. Wie löst man das Problem? Hm, ich lese es nicht gerne wenn in jedem Satz Lehrer und Lehrerinnen steht. Ebenso ungern sehe ich LehrerInnen. Die unschönste Variante scheint mir Lehrende oder Studierende (für Lehrer oder Studenten) zu sein. Hier wird tatsächlich eine grammatikalische Regel missachtet, was ich in diesem Fall problematisch finde. Studierende existiert so nämlich bereits in unserem Wortschatz, bedeutet aber etwas anderes. Dies einfach durch Substantivierung anzupassen nervt mich persönlich grässlich (Zürcher Studierendezeitung, mein Gott was soll das!!!!). So genug der Aufregung. Ach nein, man/frau finde ich ebenso ärgerlich, deinen Argument, dass dies mit einem Augezwinkern (hin)zu nehmen ist, kann ich nicht folgen. Diejenigen, die solche Schreibweisen verwenden, würden dein Augenzwinkern leider zumeist nicht goutieren. Gäbe auch noch die Variante, irgendwo darauf hinzuweisen, dass in der Publikation jeweils beide Geschlechter gemeint seien, jedoch nur eines erwähnt werde. Hat natürlich auch seine Nachteile. Die Frage ist doch, wer sich in welcher Publikation an den maskulinen Formen stört. Stimme dir zu, dass wohl meist das Problem irgendwie geschickt umgangen werden kann… hm, das wurde jetzt aber lange… 🙂

  2. Kim

    Ist ja schon mal ein Vortschritt, wenn man nur noch über Ästhetik diskutieren muss und nicht über Notwendigkeit… 😉

    Ich persönlich empfinde das Binnen-i („LehrerInnen“) nicht als störend, sondern als kreative und schlaue Lösung. Aber womöglich muss man da politisch vorbelastet sein… Allerdings ist das Binnen-i z.B. auch bei der ZEIT in Gebrauch, wie ich neulich feststellte, und von der Uni Zürich wird es auch als eine mögliche Variante angegeben, steht man also nicht mehr abseits damit.

    Die Studierendenzeitung kommt mir auch eher schräg rein, auch der Studierendenrat, wie wärs mit Studi-Rat? Allgemein scheint mir in Zusammensetzung das Problem nicht so akut, das generische Maskulinum noch eher intakt.

    Beim Augenzwinkern richtung „man/frau“ habe ich mich etwas naiv gestellt. So im Sinne eines Kompromisses. Natürlich ist diese Interpretation den Fundis nicht recht und die anderen nervt es tierisch, aber mich irgendwie nicht sooo sehr muss ich sagen… Belächle das eher, weil ich weiss, dass es sich nie durchsetzen wird. Es ist eine genauso sich-selbst-überschätzende präskriptive Umdefinierung wie dass ich bei „Arbeitern“ bitteschön auch an Frauen denken soll.

    Den Einwurf „wen stören die maskulinen Formen“ halte ich für verfänglich, weil man damit alles rechtfertigen kann; darum bin ich der Meinung, dass man sich mit solchen Themen wohl oder übel auseinandersetzen muss, wenn man Texte schreibt, auch wenn es irgendwann anstrengt und diesen Beigeschmack von „nur für die political correctness“ hat. Für mich gilt immer noch, dass schlussendlich die Haltung zählt, da hab ich mal was in einem anderen Zusammenhang dazu geschrieben: Neger – oder: Sensibilisierung durch Sprache – und ich finde es dann auch nichts als richtig, diese Haltung auch „symbolisch“ in die Sprache einfliessen zu lassen.

    Wenn einen jetzt nur die Ästhetik stört… Naja, was kann man da machen… Wie du gesagt hast: hinschreiben, dass beide Geschlechter damit gemeint sind. Eine bessere Lösung hab ich auch nicht parat. Und sonst: sich am besten nicht zu fest darüber echauffieren, denn sooo ein grosses Ding sind die paar Stellen, wo sowas vorkommt, dann auch wieder nicht 😉
    Jetzt hab ich auch einen Roman geschrieben, tja.

    – PS: hab auch mal in deinem Blog „gschnäugged“ und gleich den Feed abonniert 🙂

  3. Naja, wenn schon dann ist -erin das feminin-Sexus-Affix des Deutschen, sonst müsste es ja Lehrin statt Lehrerin heissen. Oder impliziert das, dass der Lehrer in der Lehrerin enthalten ist 😉 ?

  4. Anja

    Ein Sahnestück von einem Beitrag! Vielen Dank für die schlaue sprachliche Analyse und Deine persönliche Wertung!

    Mir gefällt die zwanghafte Doppelnennung im Deutschen gar nicht. Das Binnen-I mag für den Schriftgebrauch aktuell eine „politisch korrekte“ Lösung darstellen, aber wie liest man so was vor? Da reden wir uns den Mund fusselig, um nicht alle als „Lehrerinnen“ zu bezeichnen.
    Geschlechtsneutrale Ausdrücke wie „Lehrerschaft, Personal“ etc. sagen mir da schon eher zu. Eventuelle Wortneuschöpfungen in diesem Zusammenhang finde ich inspirierend.

    Wörter wie „das Mädchen“ gefallen mir gerade deshalb gut, weil sie speziell sind. Alles, was ein -chen als Endung hat, ist nun mal sächlich. Ich würde mich sehr wundern, wenn in ein paar Jahrzehnten alle nur noch „die Girl“ sagen würden, wenn wieder ein englisches Wort trendig eingedeutscht würde. Obwohl ich auch schon „das Girl“ gelesen habe. Irgendwie ist das „das“ doch fest in unseren Köpfen verankert…

    Ich hoffe, es ist nicht zu weit hergeholt, wenn ich auf die Personalpronomen zu sprechen komme: 3. Pers. Plural ist bei uns immer „sie“. Da sind uns die Spanier seit Jahrhunderten (oder wie lange es deren Sprache gibt) voraus: ellos (für männliche bzw. gemischtgeschlechtliche Gruppen), ellas für rein weibliche Gruppen. Selbst für die Pronomen wir und ihr gibt es diese Unterscheidung in nosotros/nosotras und vosotros/vosotras.

    So sehr mir diese Differenzierung im Spanischen zusagt, so befremdlich wäre es für mich, im Deutschen auf einmal eine ähnliche Differenzierung vorzufinden.

  5. Kim

    @Patrick: verdammt guter Einwand… Scheint mir irgendwie eine Frage der Wahrnehmung; Ich nehme es schon so wahr, dass das Nomen agentis auf -er endet (implizit männlich, früher vielleicht eher generisches Maskulinum) und die weibliche Form davon auf -in. Aber man könnte das Ganze auch reanalysieren als „-erin“, weil man ja nicht zuerst an einen Mann denkt, von dem dann die weibliche Bezeichnung abgeleitet ist… (Kann man da noch folgen?) Vielleicht ein Hinweis, dass -er früher wirklich androgyn war?

    @Anja: Ich kenne nur „das Girl“, „die Girl“ hab ich noch nie gelesen!?

    Im Mittelhochdeutschen hatten wir auch noch drei Personalpronomina für die 3. Pl. (sagt der Etymologieduden).

    Die Spanier – und Spanierinnen 😉 – haben dann ja auch dasselbe Problem, siehe „ell@s“… Aber ich glaub, das ist da nicht so ein Thema wie bei uns, oder? Ich mag mich noch erinnern, wie unser Französischlehrer uns erklärte, dass es im Plural immer „ils“ heisse, sobald ein Mann dabei sei – auch wenn es eine Million Frauen seien. Gender-mässig ist die Differenzierung also auch nicht sooo der Hit 😉

    Und danke für die lobenden Worte 🙂

    Wenn noch jemand den ultimativen Vorschlag hat, den Frauen in Texten ästhetisch Tribut zu zollen ohne sich im Geringsten zu verrenken, immer melden… („so wie früher“ gilt nicht!)

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