Heute möchte ich einem Wörtchen aus meinem Dialekt ein Kränzchen winden. Ich kann nicht einmal sagen, ob es in der ganzen Schweiz verwendet wird. Jedenfalls ist es wahnsinnig praktisch.
Glaubs (oder glaub) ist wohl ein zusammengezogenes ich glaube es, das jedoch syntaktisch flexibler ist als sein Vater. …, glaube ich, … kann man zwar auch „überall“ einschieben, aber es ist bei weitem nicht so geschmeidig wie ein glaubs.
Nur eine Silbe ist es lang und doch trägt es sehr viel zum Satzgehalt bei, wie das Partikeln so an sich haben. Es bringt die eigene Bewertung des Wahrheitsgehaltes des Gesagten zum Ausdruck.
Beispiel: Er hät hüt glaubs bis am füfi Schuel – man ist sich also nicht ganz sicher, aber meint etwas zu wissen. Oft fungiert glaubs auch als Absicherung, wie in Ich ha s Fenschter glaub scho zuegmacht. – aber eben nicht sicher. Oder als „Höflichkeitspartikel“, um einen Einwand abzuschwächen, auch wenn man weiss, dass man recht hat: „Tom Cruise ist doch mit Nicole Kidman verheiratet“ – „Nein, die sind glaubs nicht mehr zusammen“