Krieg heisst das!

Immer das Gleiche. Da kommen sie daher, die Herren Kriegstreiber und Frauen Kriegstreiberinnen (was soll an dem Wort nicht richtig sein? Wörterbücher sind verdammte Chauvinisten!) und reden ihren Krieg schön, dass es kracht. Was man ihnen ja eigentlich nicht ankreiden kann, jedenfalls nicht mehr, als dass sie Krieg führen.

Aber stellen wir uns einmal vor, es wäre nicht so; die kriegsführende Nation würde kein Blatt von den Mund nehmen und möglichst grässliche Wörter nutzen, da auch das, was sie tut, grässlich ist.

Militärische Operationen würde ersetzt durch blutiger Krieg mit vielen Opfern, Opfer am besten gleich noch durch Tote, Verwundete und weitere unter den Angriffen Leidende, Verwundete am besten durch von unseren Geschossen getroffene und verletzte Menschen.

Es würden keine Fortschritte mehr erzielt, sondern die Kriegsmaschinerie hätte sich ohne Rücksicht auf Menschenleben vorwärtsgepflügt, und zwar nicht, damit die Ziele der Operation näherrücken, sondern damit der Zustand, in dem das Abschlachten Staatsaufgabe wird, überwunden werden kann. Nicht der Druck muss aufrechterhalten werden, sondern die zermürbende Herrschaft der Waffengewalt fortgesetzt werden. Und überhaupt, über Ziele und Fortschritte würde gar nicht gesprochen, nur über Leichen und zerrissene Familien.

Es würde auch nicht mehr davon gesprochen, das eigene Volk zu beschützen, ohne im nächsten Atemzug hinzuzufügen, indem man andere Menschen in ihrem Leben bedroht. Jeder Rechtfertigung würde eine Relativierung folgen, eine Floskel wie aber wir müssen stets daran denken, dass Krieg immer eine schmutzige Angelegenheit ist und menschliche Tragödien zur Folge hat.

Man würde nicht über Waffen diskutieren, als ob der Einsatz irgendeiner legitim wäre, oder in irgendeinem Rahmen „normal“, weil man bestrebt wäre, die Anwendung jedweder Waffengewalt immer sofort selbst zu verurteilen, nachdem man den Namen irgendeines Geräts oder Stoffes in den Mund nimmt, dass nur dazu da ist, um jemandem Schaden zuzufügen.

Aber so funktioniert das nun mal nicht. Und trotzdem finde ich die Vorstellung „schön“, weil sie entwaffnend ehrlich ist und zeigt, was Worte im Stande sind zu leisten, auf die eine wie auf die andere Seite. Vertuschen, beschönigen, neutralisieren, emotionalisieren, brutalisieren. Alles eine Frage der Formulierung.

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